Die Auszeichnung nahm Ingrid Deltenre, Generaldirektorin der European Broadcasting Union, entgegen. Die Laudatio auf den ESC hielt der schwedischer Musiker, Sänger, Komponist, Musikproduzent und Band-Mitglied der Pop-Gruppe ABBA, Björn Kristian Ulvaeus. Auch die deutsche Schlagersängerin Nicole war Gast der Preisverleihung.
Die Aachener Bürgermeister Hilde Scheidt betonte in ihre Begrüßungsrede, dass der European Song Contest ein Ereignis sei, von dem wohl fast jeder Europäer schon einmal gehört habe. Für sie persönlich sei er mit Kindheits- und Jugenderinnerungen untrennbar verbunden. Hilde Scheidt weiter: „Europa und Eurovision – das war für uns damals eins. Europa, das war das Zauberwort für eine bessere Zukunft, und der Song Contest war ein Zeichen dafür, dass es möglich ist, friedlich miteinander etwas Gemeinsames aufzubauen und zu gestalten. Heute ist der ESC ein Beispiel für die positive Bedeutung Europas geblieben. Es ist ein Fest der Einheit in der Vielfalt, ein Wettbewerb ohne Chauvinismus, ein Großereignis, bei dem es zwar Fans, aber keine Hooligans gibt. Der ESC ist gewiss populär, aber doch auch ein Lernort“.
Musik kennt keine nationalen Grenzen
Ingrid Deltenre, Generaldirektorin der European Broadcasting Union, erinnerte daran, dass der ESC vor 60 Jahren mit dem Ziel erfunden worden sei, die einzelnen Nationen einander näherzubringen. Sie sagte: „Musik kennt keine nationalen Grenzen und ist eine Sprache, die wir alle verstehen. Die Tatsache, dass der Eurovision Song Contest in einer sich ständig polarisierenden Welt so beliebt ist, zeigt, dass die Unterschiede viel kleiner sind, als wir alle denken.“ Jon Ola Sand, seit 2011 Executive Supervisor des ESC, freute sich sehr, dass als Laudator dieser Auszeichnung Björn Ulvaeus gewonnen werden konnte, der den möglicherweise erfolgreichsten Eurovisionsgewinner aller Zeiten, die Gruppe ABBA, repräsentiere. Er inspiriere auch heute noch aktuelle Künstler, in der größten musikalischen Unterhaltungssendung der Welt gegeneinander anzutreten.
Björn Ulvaeus erklärte in seiner Laudatio, dass der Eurovision Song Contest ein ganz starkes und wichtiges Symbol sei. Durch den ESC würden die Menschen in Europa ein Gefühl entwickeln, wie man in über die Grenzen hinweg in Harmonie zusammenleben könne. Ulvaeus fügte hinzu: „Musik kennt keine Grenzen und hat die Macht, zu vereinen. Die „Ehe“ von Fernsehen und Musik beim Eurovision Song Contest bringt seit 60 Jahren die Nationen näher zueinander – 1956 waren sieben Länder am ESC beteiligt, in diesem Jahr werden es 42 sein.“
ESC bringt die Menschen als europaweite Musikshow zusammen
Michael Kayser, Vorsitzender des Vereins „Médaille Charlemagne“, mahnte in seiner Ansprache: „Wenn man sich die öffentliche Diskussion in und um Europa ansieht, kann man feststellen, dass sie von dem Gedanken getrieben ist, zunächst einmal die eigenen nationalen Interessen durchzusetzen. Bei den Bürgerinnen und Bürgern kann auf diese Weise nur schwer ein richtiges europäisches Gemeinschaftsgefühl aufkommen. Als europaweite Musikshow vereint der Eurovision Song Contest die Menschen dagegen für einen Abend. Er bringt sie durch Musik und Show zusammen – etwas, was derzeit auf nationalen Ebenen nur schwer gelingt.“
Dr. Jürgen Linden, Vorsitzender des Karlspreis-Direktoriums, betonte, dass der ESC zunächst einmal eine riesige Musikshow sei. Über einige Auftritte könne man nur staunen, stehe doch hin und wieder mehr die Show als die Musik im Vordergrund. Er sagte weiter: „Aber dennoch handelt es sich hierbei um ein Event, das die Massen seit vielen Jahren begeistert. Über 200 Millionen Menschen werden am 14. Mai das diesjährige Finale des ESC in Stockholm am Bildschirm verfolgen. Sicher wird der ESC nicht dazu beitragen, Krisen, wie zum Beispiel die Flüchtlingskrise, zu lösen. Aber das erwartet auch niemand. Es ist bereits ein Erfolg, wenn sich die Menschen einen Abend lang mit anderen Ländern und Europa befassen.“