Die Médaille Charlemagne pour les médias européens (Karlsmedaille für die europäischen Medien) ist ein europäischer Medienpreis, mit dem eine Persönlichkeit oder eine Institution ausgezeichnet wird, die sich auf dem Gebiet der Medien in besonderer Weise um den Prozess der europäischen Einigung und um die Herausbildung einer europäischen Identität verdient gemacht hat. Die Auszeichnung wird insbesondere für europäische Verdienste aus den Bereichen Print, Fernsehen, Film, Radio und Internet verliehen.
Die Médaille Charlemagne pour les médias européens wird von einem gleichnamigen Trägerverein vergeben. Ort der Verleihung der Auszeichnung und Sitz des Vereins ist die Europastadt Aachen. Durch diese bewusste Ortswahl wird betont, dass die Verleihung der Medaille im zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang mit der Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen erfolgt.
Als Medienpreis ist die Médaille Charlemagne undotiert.
Die Würdigung der Verdienste der Preisträger erfolgt durch die Überreichung einer kunstvoll gearbeiteten Plakette im Rahmen eines Festaktes im Rathaus zu Aachen.
Geschichte der Auszeichnung
Bis zum Jahr 2005 wurde die Médaille Charlemagne pour les médias européens von einem losen organisatorischen Zusammenschluss, zu dem die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, das europäische Medieninstitut und die Stadt Aachen gehörten, vergeben.
Aus diesen Anfängen erwuchs die Idee, den Aktivitäten im Zusammenhang mit der Verleihung der Médaille Charlemagne einen festen, organisatorischen Rahmen zu geben.
Am 27. Januar 2006 wurde der Verein Médaille Charlemagne pour les médias européens als Trägerorganisation zur Verleihung dieses europäischen Medienpreises gegründet. Gründungsmitglieder waren die Stadt Aachen, die deutschsprachige Gemeinschaft des Königreichs Belgien, die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, BBC World Limited, EOS Entertainment GmbH, EuroNews, Eurosport, die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und TV 5 Monde.
Gestaltung der Médaille
Die Ehrung der Preisträger der Médaille Charlemagne pour les médias européens erfolgt durch die Überreichung einer kunstvoll gearbeiteten Plakette im Rahmen eines Festaktes im Rathaus zu Aachen.
Die Goldschmiedemeisterin und Meisterdesignerin Angela Katzy hat die Médaille gestaltet. Sie hat einen Durchmesser von ca. 100 mm und ist gearbeitet in 925/000 Silber. Auf einer silbernen Grundplatte hebt sich das Karlsmonogramm ab, wobei der sogenannte Vollziehungsstrich, mit dem Karl der Große, einer Unterschrift gleich, das Monogramm vollendete, aus einem Lapislazuli besteht, der in 750er Gelbgold gefasst ist.
Die Künstlerin hat mit Bedacht Edelmetalle vewandt, um die Wertigkeit des europäischen Einigungswerkes deutlich werden zu lassen und um die Gewichtung des Projektes zu symbolisieren.
Das Karlsmonogramm selbst besteht aus den in Kreuzform angeordneten Buchstaben des lateinischen Wortes für Karl – Karolus -, geschrieben allerdings nicht mit dem üblichen lateinischen C, sondern mit dem fränkischen Buchstaben K. Hierdurch sollte wohl symbolisiert werden, dass das Erbe des römischen Reiches auf das Frankenreich übergegangen sei.
Alle Vokale des Wortes Karolus müssen aus der Mitte gelesen werden. Die Anordnung des Karlsmonogramms in Kreuzform sollte nicht allein den für die Grundlage des karolingischen Reiches charakteristischen Bezug zum Christentum unterstreichen, sondern darüber hinaus wohl auch signalisieren, dass der Frankenkaiser sich als erste Person der Christenheit betrachtete.
Heute kann das Karlsmonogramm als europäisches Symbol gelten. So kann etwa die Médaillenmitte auch als offenes Fenster gesehen werden, das die Offenheit des gemeinsamen europäischen Hauses versinnbildlich.
Die Karlsmédaille ist im übrigen der zweite Preis, der von Angela Katzy geschaffen wurde. Der von der Stadt Frankfurt, der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Dresdener Bank verliehene Walter-Hallstein-Preis, der für Leistungen zur Entwicklung der Europäischen Union als Friedensordnung vergeben wird, wurde ebenfalls von ihr entworfen.