Mit dieser Medaille wird seit dem Jahr 2000 im Vorfeld der Karlspreis-Feierlichkeiten eine europäische Persönlichkeit oder Institution ausgezeichnet, die sich auf dem Gebiet der Medien in besonderer Weise um den Prozess der europäischen Einigung und um die Herausbildung einer europäischen Identität verdient gemacht hat. Die Laudatio auf Dunja Mijatović hielt Richard Porter, Controller of English bei BBC Global News und ehemaliger Nachrichtendirektor bei BBC World News.
Immer unabhängig und konsequent
Aachens Oberbürgermeister Marcel Philip betonte in seiner Begrüßungsrede, dass Dunja Mijatović als Beauftragte der OSZE für die Freiheit der Medien immer unabhängig und konsequent die Freiheit der Medien verteidigt habe. Ihre Berichte, Mahnungen und Interventionen seien keine Fußnoten der großen Politik, sondern elementare Beiträge zur Verteidigung der Menschenrechte und der demokratischen Freiheiten. Marcel Philipp sagte weiter: „Für Ihre exzellente Arbeit zur Sicherung von Freiheiten in den Ländern Europas haben Sie sich um die Einigung des Kontinents verdient gemacht. Die Auszeichnung, die Sie heute in Aachen erhalten, ist tiefer Dank hierfür und mag Ansporn sein, weiterhin für die Menschenrechte und die Demokratie einzutreten als Grundlagen für menschliche Würde, aber auch für politische Stabilität auf dem europäischen Kontinent.“
Dunja Mijatović bezeichnete es als hohe Ehre, mit der Médaille Charlemagne ausgezeichnet zu werden. Darauf sei sie sehr stolz. Und weiter: „Durch diese Auszeichnung wird ein deutliches Signal an Journalisten in aller Welt geschickt, wie wichtig die Sicherung der freien Meinungsäußerung und der Freiheit der Medien für das Wohlergehen unserer Gesellschaft ist. Die Auszeichnung ist eine große Ehre für mein gesamtes Team und die Anerkennung unserer Arbeit zur Unterstützung und Förderung der Medienfreiheit in den OSZE-Mitgliedsländern.“
Dr. Jürgen Brautmeier, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, stellte in seiner Ansprache fest: „Le Prix Charlemagne pour les Médias Européens zeichnet in diesem Jahr mit Dunja Mijatović und der OSZE eine Person und eine Organisation aus, die im europäischen politischen Raum, oft im Hintergrund, aber umso wirkungsvoller, für die Freiheit der Medien kämpfen. Der Preis ist für mich deshalb einerseits Anerkennung für die bisherigen Aktivitäten, aber noch mehr Ansporn und Unterstützung für eine immens wichtige Aufgabe, die sich leider immer wieder aufs Neue stellt, oft in Krisenzeiten.“
Bisherige Träger der Karlsmedaille…
… waren der Publizist Lord George Weidenfeld (GB), der Autor Cees Nooteboom (NL), der Produzent Jan Mojto (D), der Regisseur Jean-Jacques Annaud (F), der ehemalige Intendant des Westdeutschen Rundfunks Köln Fritz Pleitgen (D), die polnische Schauspielerin Krystyna Janda (PL), die Stiftung Berliner Philharmoniker, gemeinsam die Regisseure Fatih Akin (D) und Abdellatif Kechiche (F), die Organisation „Reporter ohne Grenzen“, der Musiker André Rieu (NL), die Verlegerin Inge Schönthal-Feltrinelli (I), die russische Zeitung Novaya Gazeta, Timothy Garton Ash (GB) sowie im vergangenen Jahr die European Film Academy (EFA).
Gestiftet wird der Preis vom Verein „Médaille Charlemagne pour les Médias Européens“, dem folgende Institutionen angehören: Stadt Aachen, Stadt Maastricht, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, Landesanstalt für Medien NRW (LfM), Film- und Medienstiftung NRW GmbH, Arte – der Europäische Kulturkanal, BBC World News, Deutsche Welle, EOS Entertainment GmbH, Euronews, Eurosport S.A., der Zeitungsverlegerverband Nordrhein-Westfalen e. V. sowie die Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen e. V. Der Verein wurde 2006 auf Initiative der LfM und der Stadt Aachen ins Leben gerufen.