Der TV- und Filmproduzent Jan Mojto ist Preisträger der „Médaille Charlemagne pour des Médias Européens“ 2003. Mojto nahm die Auszeichnung im Rahmen einer Festveranstaltung am 22. Mai 2003 im historischen Rathaus in Aachen entgegen.
Mit Mojto, 1948 in der Slovakei geboren, werde eine Medienpersönlichkeit ausgezeichnet, „die wie keine andere den europäischen Koproduktionsgedanken verkörpert und für herausragende Qualität in Film- und TV-Produktionen steht“, heißt es in der Begründung der Jury. Zugleich repräsentiere er in seiner Person selbst das gebildete und gelebte Europa. Mojto ist zuletzt durch die Produktion des TV-Mehrteilers „Napoleon“ einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden.
ZDF-Intendant Markus Schächter würdigte die Arbeit Mojtos mit den Worten: „Die Rolle mit Jan Mojto als Träger der Karlsmedaille könnte nicht besser besetzt werden: Er ist ein überzeugter Europäer und ein herausragender europäischer Produzent, der über die ungewöhnliche Fähigkeit verfügt, Gegensätzliches in seinem bisherigen Lebenswerk zu verbinden: regionale Verwurzelung mit kosmopolitischer Weltläufigkeit, produktionelle Kreativität mit hintergründiger Reflexion, Leichtigkeit der Sprache mit Ernsthaftigkeit des Gedankens, Sprödigkeit unkonventioneller Stoffe mit Massenattraktivität ihrer Umsetzung, also Qualität mit Quote.“
Weiter sagte Schächter: „All diese Verbindungen geschehen durch Professionalität der Arbeit vom Entwurf des Drehbuchs bis zur Vollendung am Schneidetisch, ja bis zur formvollendeten Präsentation auf Film- und Fernsehmessen – als König von Cannes und anderswo.“
LfM-Direktor Dr. Norbert Schneider sagte in Aachen, Mojto, ein „Herr der Bilder“, stehe für hochwertige Produktionen, für die es ihm immer wieder gelungen sei, andere europäische Fernsehländer wie Italien oder Frankreich einzubeziehen. „Während seiner Tätigkeit für die Kirch-Gruppe und danach mit seinem Unternehmen EOS hat er sich immer wieder an große Stoffe gewagt, die er europaweit vermitteln konnte. In diesen vielen Jahren hat sich Jan Mojto als ein unbestechlicher Protagonist von Qualität in ganz Europa einen großen Namen gemacht.“
Prof. Dr. Jo Groebel (Generaldirektor des EIM) sagte: „Neben Politik und Wirtschaft stehen auch die Medien vor der Herausforderung, Europa den Bürgern näher zu bringen. Dies geschieht nicht zuletzt durch gemeinsame europäische Unterhaltungsproduktionen, die zugleich auch historische Stoffe vermitteln. Hier hat Jan Mojto als Produzent durch zahlreiche populäre Filme eine herausragende und richtungsweisende Position erworben.“
Der Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Dr. Jürgen Linden, meinte, die Karlsmedaille sei eine Auszeichnung für das Bemühen um europäische Kooperation: „Derzeit sehen wir, dass das Zusammenleben auf dem europäischen Kontinent ins Stocken geraten ist. Es bedarf weiterhin einer europäischen Öffentlichkeit als Grundlage für die Demokratisierung der europäischen Gemeinschaft“.
Jan Mojto erinnerte in seiner Dankesrede an die Verantwortung der Medien. Heute neige man dazu, Fernsehen nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu betrachten und die kulturpolitische Bedeutung des Mediums zu verdrängen. „Ich möchte deshalb an die Verantwortung erinnern, die wir alle, die wir in den Medien arbeiten, tragen. Fiktionale Unterhaltung erzählt Geschichten und je klarer die Unterschiede zwischen dem Guten und dem Bösen sind, desto spannungsvoller sind die Geschichten, die uns das große amerikanische Unterhaltungskino lehrt. Eine moralische Kategorie also, die zugleich auch eine dramaturgische und damit eine ästhetische ist“, sagte er.